Ja – viele Punkte können wir selbst erreichen und uns täglich selbst unterstützen.
Aber was ist Akupressur eigentlich? Es hat etwas mit „drücken“ zu tun. Oder ist es etwa Akupunktur?
Bei der Akupunktur führt der Therapeut feine Nadeln in die Akupunktur-Punkte des Körpers ein, bei der Akupressur werden die Akupunktur-Punkte durch gezielten, achtsamen Druck unserer Finger (bzw. eines einzelnen Fingers oder Daumen) stimuliert.
Und was bitte schön sind „Akupunkturpunkte“‚??
Im Mittelpunkt der chinesischen Medizin steht die Vorstellung das durch unseren Körper unsere eigene Lebensenergie fliesst. Wir können uns das wie ein Stromnetz vorstellen. Staut sich die Energie in den Bahnen gerät unser Körper und Geist in Disharmonie. Wie bei einem abgeknickten Gartenschlauch etwa – auf der einen Seite des Knicks herrscht Leere, während auf der anderen Seite der Schlauch fast platzen möchte.
Akupunkturpunkte liegen auf den Energiebahnen und können helfen – den Stau / die Leere / den Stillstand – aufzulösen, damit unsere Lebensenergie wieder gleichmässig fliessen kann.
Aus Sicht der chinesischen Medizin (und auch aus meiner Sicht) wirkt sich ein ausgeglichener, sich immer veränderbarer Energiefluss auf die Funktionalität unserer Organe und unseres Geisteszustandes aus.
Mit Akupressur ist es uns möglich mit sanftem Druck eines oder mehrerer Akupunktur-Punkte, zum Beispiel Spannungen zu lösen, unsere Verdauung zu regulieren, besser zu schlafen, unser Immunsystem zu stärken, Schmerzen zu lindern, …..
Hierbei gilt: nicht die Stärke des Drucks auf den jeweiligen Punkt ist ausschlaggebend, sondern das „wie“.
- achtsames heran tasten
- wie fühlt sich denn die Körperstelle an, die wir berühren?
- was fühlen wir – auch durch die Kleidung hindurch?
- fühlt es sich warm oder kalt an, hart oder weich, geschwollen oder eingesunken?
- wenn wir uns oder den „Anderen“ berühren, dann sanft, in Ruhe – wir bleiben mit leichtem Druck unseres Fingers auf dem Punkt, verweilen dort, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten.
- und wenn wir Geduld haben und ganz bei der Sache bleiben (also nicht die Einkaufsliste durchgehen, reden, telefonieren, fernsehschauen, whatsappen, …), dann können wir bemerken, wie sich das Gefühl an diesem Punkt verändert (auch durch die Kleidung hindurch). Ein leichtes pochen, warm werden, pulsieren,….
Wir stehen dann im Kontakt mit unserer eigenen Energie oder der des „Anderen“.
Ein wunderbares Gefühl – ein Teil der Achtsamkeit….
Und sei nicht traurig, wenn Du zunächst nichts fühlst – Du kannst es üben!